2015 – Hoffnung

Eine Plastik für ein Dorf

Seit 1996 besitze ich ein Atelier in einer alten Scheune am Lindenplatz in Redlin.

2015, Edelstahl, 200 x 135 cm

In Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein Zukunft Gemeinde Siggelkow e.V. und dem Kulturforum Pampin habe ich die Stahlplastik „Hoffnung“ für den Dorfplatz, dem Lindendreieck des Dorfs Redlin, entwickelt. Bemerkenswert war die große Zustimmung und das Engagement in der Dorfgemeinschaft für das Projekt „Hoffnung“. Die Finanzierung wurde durch private Spenden und den Verein (siehe www.gemeinde-siggelkow.de) realisiert.

Die Plastik ist Teil des Corso der Skulpturen, der sich zur Aufgabe gemacht hat:

  • die strukturschwache Region aus der vernachlässigten Randlage herauszuholen,
  • die Lebensqualität der Bewohner zu steigern,
  • die Region für Touristen attraktiv zu machen und mit weiteren kulturellen sowie Serviceangeboten zu beleben.

Die Plastik ist so groß, dass man sich auf die waagrechten Flächen (Flure) setzen kann. Der Höhenstrahl ist ca. 1,30 m hoch der Durchmesser ca. 2 m.

Text aus dem Moosterboten Ausgabe 9, 2013:

Aufteilung von Redlin in Flurstücke

Ein Strahlenkranz von Flurstücken markiert Redlin schon über 7oo Jahre. Die sanfte Landschaft spiegelt diese gewachsene Gemeinschaft individueller Gleicher. Jedem Besitzer zugeordnet ist ein durchlässiger Hain, mal mit Eichen, Pappeln, Buchen mal mit Kiefern bewachsen, die auf verschiedenartige Böden verweisen. Dazwischen Weite und das fließende Licht über Wiesen und karge Ackerflächen. Über die Strahlen mooriger und sandiger Flurstücke kommt magere Ernte herein. Was bisher gereicht hat, scheint zu wenig um das Dorf zu erhalten. Die brachliegenden Flächen fordern auf, Neues zu wagen – ungenutzte Bauten bieten Chancen für vielfältige Besetzungen.

Pflanzen, die Nischen besetzen, zeigen wie sie gegen Dürre und Nährstoffmangel mit passenden Strategien und Strukturen zur Blüte drängen.

Hoffnung nenne ich die Stahlplastik, die eine Denkstruktur sein kann, in ihrer Mitte Raum schafft und aufsteigende Strahlen scharf gegeneinander stellt; doch keine konfliktlose Harmonie. Gestufte horizontale Flächen gründen auf geerdeten Füßen, bündeln ihre Kräfte zu Höherem. Jeder mag etwas anderes herauslesen und darf die Formen auch so belegen. Hoffnung bedarf der Offenheit.

Video der Entstehung und Enthüllung der Plastik „Hoffnung“ am 30.05.2015:

Dietrich Riemann wurde wegen diesem Projekt für „außerordentliches Engagement für die Pflege der Kultur, den Erhalt und die Fortentwicklung kultureller Werte und der kulturellen Vielfalt im Landkreis Ludwigslust-Parchim“ vom Landrat Rolf Christiansen mit der Ehrenurkunde ausgezeichnet (Ludwigslust 11.11.2015).