Ein „Splitter“ aus Stahl
„nebeneinander…unbeschwert“ heißt die Ausstellung, die derzeit bei „Mode Kunst Wein“ in der Parchimer Waagestraße zu sehen ist. Inhaberin Brigitte Kowalsky hat sich mit den Skulpturen des Künstlers Dietrich Riemann eine besondere Exposition in ihre Geschäftsräume geholt. Zu sehen sind dort dienstags bis samstags Objekte aus Bronze, Acrylglas, Stahl, Speckstein und Holz. Der 1938 in Magdeburg geborene Meisterschüler der Universität der Künste Berlin studierte Industriedesign und Metallbildhauerei in Berlin und arbeitete nach seinem Studium als Architekt an der Technischen Universität Berlin. Für das Bundes-Bauministerium, das Ministerium für Forschung und Technologie und das Umweltbundesamt entstehen Bauforschungsarbeiten und führen ihn als freischaffenden Architekten neben Berlin auch nach München. Dietrich Riemann zeigt in seiner Parchimer Ausstellung Plastiken, die Namen wie „Annäherung“ , „Ursprung“, „Splitter“ oder „Widerstand“ tragen. Sie bringen Bewegung, Zeit und das Spannungsfeld zwischen Gegensätzen in eine konkrete Form. Die Bronzeplastik „Annäherung“ zum Beispiel, macht den unterschiedlichen Grat von Beziehungen sichtbar und wenn man den „Strudel“ betrachtet, kann man die Wechselseitigkeit von Innen und Außen erkennen. Dabei liegt die Aussage jedes Stückes stets im Auge und Geist des Betrachters. So eine Skulptur, ob hängend, stehend oder liegend, kann man umrunden, auf jeder Seite ändert sich der Blickwinkel und die Gedanken dazu. Dabei kann jeder seine eigenen Zusammenhänge erkennen oder erahnen.
Eine interessante Exposition, die in jedem Fall sehenswert ist, das findet auch Brigitte Kowalsky. „Ich würde mich freuen, wenn viele interessierte Parchimer und Nicht-Parchimer den Weg in mein Geschäft finden und Dietrich Riemanns Plastiken einmal betrachten“, so die Inhaberin. Wer in der Hektik der Vorweihnachtszeit keine Zeit und Muße mehr für die Kunst gefunden hat, der hat noch bis 15. Januar nächsten Jahres Gelegenheit, sich die Plastiken von Dietrich Riemann bei „Mode Kunst Wein“ anzuschauen.
Gabriele Knües über die Ausstellung „nebeneinander… unbeschwert“, in der Schweriner Volkszeitung, Parchim, 29. Dezember 2007